Spirituell geprägt

Solange ich denken kann, ist die geistige Welt mir sehr wichtig und vertraut. Inhalte erhielt ich schon als Kind aus meinem familiären Umfeld. Es war evangelisch geprägt. 

Leben mit Angst

Seit meiner frühesten Kindheit litt ich allerdings unter einer permanenten starken Angst, die mich in meinem Leben sehr einschränkte. Angst vor dem Tod, Angst mich einzubringen mit meinen Beiträgen zum Leben, Angst vor dem, was kommt. 

Deshalb versuchte ich, mein Leben so sicher wie möglich zu führen.. 

Meine Standard-Reaktion auf Impulse, Anfragen oder auch Angebote war - in verschiedenen Abstufungen: Erstarren. Ich konnte nichts mehr sagen, fühlte mich wie eingefroren und wartete, bis sich dieser Zustand löste. 

Später versuchte ich anderen Menschen zu helfen, sie zu “retten”. Deshalb engagierte ich mich jahrelang bei Amnesty International, was mich - wegen des Putsches in Chile - beinahe mein Abitur gekostet hätte …

Theologiestudium

Ich entschied mich, Theologie zu studieren, vor allem um meine Angst vor dem Tod tiefer zu ergründen.

Therapie und Selbsterfahrung

Während des Studiums begann ich, an therapeutischen Selbsterfahrungsgruppen teilzunehmen. Hierdurch wurde ich bald mit der Ursache meiner psychischen Reaktionen konfrontiert: Immer, wenn ein Teilnehmer seine schmerzhaften Kindheitserfahrungen einbrachte, konnte ich meine Gefühle nicht mehr kontrollieren.

Kindheitstrauma

Ich bekam emotionalen Zugang zu einer Kindheitserfahrung, die ich bis dahin nur als Information kannte: Als ich 2 ½ Jahre alt war, fuhren meine Eltern mit meinen älteren Geschwistern für 5 Wochen in Urlaub und gaben mich für diese Zeit bei einer mir vollkommen fremden Tante ab. Der Grund war, dass meine Mutter sich mal erholen sollte. Deshalb erzählte diese Tante auch meinen Eltern erst als sie mich abholten, dass ich nur geschrien habe, nicht essen und mich nicht anziehen lassen wollte .   

Meine Eltern waren erschrocken, als sie das hörten, und als sie erlebten, wie ich mich verändert hatte. Seitdem lebte ich mit der Angst.

Während der theologischen Ausbildung habe ich dann parallel therapeutische Hilfe in Anspruch genommen und meine spirituelle Arbeit vertieft.

Spirituelles Erwachen

Dies gipfelte 1984 in einem großen spirituellen Erwachen: Ein Sterben und neu geboren werden, wie es in Joh. 3 beschrieben ist. Der Prozess dieses Erwachens zog sich über eine Woche hin. In dieser Zeit erlebte ich auch einen rückwärts laufenden Lebensfilm, der genau bis zu dem Ereignis mit 2 ½ Jahren lief. Während der Film ablief, erfuhr ich eine unbeschreibliche Sinnhaftigkeit von allem: Alles musste genau so sein.

Plötzlich wusste ich, was Begriffe wie z. B. Gnade, Heiliger Geist, das Heilige, Reich Gottes, Einssein mit Gott usw. bedeuten.

Am Ende dieser Woche landete ich in einem Zustand sehr hohen Bewusstseins: 

Es fühlte sich an, wie reine, göttliche Liebe, alle Angst war wie weggeblasen. Ich weiß seitdem - ohne jeden Zweifel, dass es keinen Tod gibt. Ich weiss ohne jeden Zweifel, dass das ewige Leben, von dem Jesus spricht, immer da ist. Nicht erst nach dem Tod, und auch nicht “verdient “ werden muss oder kann. 

Alle Geheimnisse des Glaubens haben sich für mich erschlossen oder erschließen sich im Jetzt. 

Ich war nicht nur glücklich, sondern wirklich glückselig.

Am liebsten wäre ich immer in diesem Zustand geblieben. Ich entschied mich aber bewusst, wieder in die Welt zurückzukehren. Jetzt wollte ich diese Erfahrung tiefer verstehen lernen und anderen Menschen weitergeben, was ich selber erfahren habe.

Die Folgen

Das bestimmt seitdem mein Leben - auf verschiedenste Weisen.
Beruflich ein paar Jahre als Pastor, dann freiberuflich.

Allerdings erfahre ich seit diesem Erwachen bis heute auch immer wieder Herausforderungen - vor allem im Zusammenleben mit anderen Menschen.

Davon aber an anderer Stelle mehr …

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